Pressemitteilung zur Pressekonferenz von Kultusministerin Julia Willie Hamburg zum Schuljahresbeginn 2025/26

Mit dem Start des neuen Schuljahres beginnt für rund 82.000 Erstklässler in Niedersachsen ein neuer Lebensabschnitt – für viele von ihnen der sprichwörtliche „Ernst des Lebens“. Was erwartet sie in ihrem Schulleben?

Eines steht bereits jetzt fest: Der Lehrkräftemangel wird auch die Schulzeit unserer jüngsten Schülerinnen und Schüler noch betreffen und bleibt die zentrale Herausforderung.

Laut Kultusministerin Julia Willie Hamburg wird dieses Problem Niedersachsen viele weitere Jahre begleiten – eine ernüchternde Prognose, die sie auf der Pressekonferenz zum Schuljahresbeginn am 13. August 2025 bestätigte. Bemerkenswert ist dabei, dass das Kultusministerium inzwischen sogar auf die Nennung einer Kennzahl zur Unterrichtsversorgung verzichtet.

Trotz der erkennbaren Bemühungen des Ministeriums, neue Lehrkräfte zu gewinnen, bleibt die Lage angespannt – insbesondere in ländlichen Regionen und bei bestimmten Schulformen. Miriam Kaschel, Vorsitzende des Landeselternrates (LER), betont: „Es muss sich in der Ausbildung der Lehrkräfte grundlegend etwas ändern. Ich kann gut nachvollziehen, dass Lehrkräfte Schulen meiden möchten, für die sie sich nicht ausreichend vorbereitet fühlen.“

Ein Hoffnungsschimmer ist das neue Modellprojekt des Kultusministeriums für Schulen mit besonders schwieriger Unterrichtsversorgung. Fünfzehn ausgewählte Schulen erhalten zusätzliches Personal, etwa Verwaltungskräfte, um Lehrkräfte zu entlasten. „Der Schritt geht in die richtige Richtung“, sagt Christine Winter, Vorstandsmitglied im LER. „Aber dass nur fünfzehn Schulen davon profitieren, ist leider nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.“

Positiv ist, die zunehmende Bedeutung multiprofessioneller Teams in Schulen. Die Schaffung neuer Stellen und begleitende Qualifizierungsangebote für pädagogische Mitarbeitende sind wichtige Schritte. „Für uns Eltern ist entscheidend, dass nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität des Personals in den Schulen verbessert wird – und da ist noch Luft nach oben“, so Christine Winter.

Miriam Kaschel begrüßt, dass das Kultusministerium einen Fokus auf die Grundschulen legt und mit der Lernzeit „Sichere Basis“ die Bildungsgerechtigkeit stärken möchte.

„Wir müssen sicherstellen, dass alle unsere Kinder mit dem Übergang zur weiterführenden Schule über die notwendigen Basiskompetenzen verfügen“

Das Thema Bildungsgerechtigkeit treibt die Elternvertreterin um: „Hier gibt es noch so viel zu tun.“ Wir Elternvertreter:innen freuen uns, dass die Landesregierung jetzt unserer Forderung nach Einhaltung der im Wahlkampf versprochenen kostenlosen Tablets für Schülerinnen und Schüler endlich Taten folgen lässt. Die Tablets sollen im nächsten Schuljahr tatsächlich ab Klasse 7 kommen und nach vier Jahren auch nochmal für den Jahrgang 11, da die Geräte einer kurzen, sicheren Nutzungsdauer unterliegen. „Verantwortungsbewusster Umgang mit digitalen Endgeräten kann jetzt unabhängig vom Geldbeutel der Eltern für alle auf dem Stundenplan stehen. Vorausgesetzt natürlich, den Lehrkräften stehen ausreichende Fortbildungsangebote zur Verfügung.“ sagt Miriam Kaschel abschließend.

PM LER PK zum Schuljahresbeginn